BLOG POSTS
Der Countdown für 2026: Europa wechselt von der nationalen STS zur EU STS-01 & STS-02
Für einen Drohnenhersteller stellt der europäische Markt eine immense Chance dar – aber auch eine komplexe regulatorische Landschaft. Die Spielregeln zu verstehen, ist nicht nur eine Frage der Compliance, sondern ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Dieser Leitfaden erklärt Ihnen direkt, was Sie wissen müssen, um Ihre Produkte erfolgreich zu positionieren.
1. Das Gesetz (das „Was”): Ihre Design-Ziele
Für Sie als Hersteller bedeutet dies, dass das Gesetz Leistungsziele definiert, nicht technische Lösungen. Es schreibt Ihnen nicht vor, welche Komponenten Sie verwenden sollen, sondern vielmehr, welches Sicherheitsniveau Ihre Drohne erreichen muss. Das gibt Ihnen die Freiheit, innovativ zu sein – aber Sie müssen auch nachweisen, dass Sie diese Ziele erreicht haben.
2. Der Weg zur Einhaltung der Vorschriften: Die Rolle der benannten Stelle
Eine Benannte Stelle ist eine unabhängige, akkreditierte Organisation, die von der EU mit der Konformitätsbewertung beauftragt wurde. Für Drohnenhersteller bedeutet dies, dass Ihr Design, Ihre Dokumentation und Ihre Tests von einer NoBo überprüft und validiert werden müssen, bevor Ihr Produkt auf den europäischen Markt gebracht werden kann. Sich nur auf interne Bewertungen zu verlassen, ist nicht genug. Die NoBo stellt sicher, dass Ihr Produkt wirklich die grundlegenden Anforderungen erfüllt und bietet die rechtliche Grundlage für die Vermarktung in der EU.
3. Die aktuelle Herausforderung: Standards sind noch nicht offiziell
Hier liegt die aktuelle strategische Herausforderung: Obwohl die technischen Entwürfe fertig sind, wurden einige Standards noch nicht offiziell im Amtsblatt der Europäischen Union (OJEU). Das bedeutet, dass es bis heute keine „automatische Abkürzung“ für den Nachweis der Konformität gibt.
4. Die Frist: 1. Januar 2026
Das ist das Datum, das Sie sich in Ihrem Produktentwicklungskalender rot anstreichen müssen. Ab dem 1. Januar 2026 müssen Drohnen, die mit der Klasse C5 oder C6 gekennzeichnet sind, im Rahmen der europäischen Standardszenarien (STS)eingesetzt werden, die einen großen Teil der fortgeschrittenen professionellen Einsätze abdecken.
Dies schafft eine unvermeidliche Marktnachfrage. Betreiber werden Drohnen mit diesen Zertifizierungen benötigen, und nur Hersteller, die den Zertifizierungsprozess erfolgreich durchlaufen, werden in der Lage sein, in diesem wichtigen Segment zu bestehen.
5. Ihre erfolgreiche Strategie: Verwenden Sie Standardentwürfe als technische Grundlage
Untätigkeit ist keine Option. Wenn Sie auf die offizielle Veröffentlichung warten, werden Sie zurückbleiben. Der strategische Imperativ ist klar: Sie müssen die bestehenden Normentwürfe – wie die prEN 4709-Reihe – alsIhren heutigen Design-Maßstab behandeln.
Und warum? Weil die benannten Stellen ihre Bewertung in der Praxis auf diese Entwürfe stützen werden, noch bevor sie offiziell veröffentlicht werden. Wer sie ignoriert, läuft Gefahr, Drohnen herzustellen, die die Konformitätsbewertung nicht bestehen.
- Risiko der Untätigkeit: Sie bringen ein Produkt auf den Markt, das bei der NoBo-Bewertung durchfällt, was kostspielige Umgestaltungen erfordert und Ihren Markteintritt verzögert.
- Vorteil der Aktion: Sie haben Produkte, die das NoBo-Konformitätsverfahren so schnell wie nötig durchlaufen, und sichern sich so Ihren Platz auf dem europäischen Markt vor der Konkurrenz.
Zusammenfassend
Ihr Fahrplan ist klar: Entwickeln Sie jetzt mit dem Entwurf der Anforderungen und bereiten Sie sich auf die NoBo-Bewertung als entscheidenden Schritt vor. Die Hersteller, die den Konformitätsprozess – und nicht nur die Technologie – vorwegnehmen, werden im Jahr 2026 und darüber hinaus auf dem europäischen Drohnenmarkt führend sein.